Muumi-Jääluola

Auf die Wettervorhersage war aktuell richtig Verlass. Schon recht zeitig am Morgen schüttete es wie aus Eimern. Gut, dass ich mir für heute die Muumin-Eishöhle vorgenommen hatte. Da diese erst um 11.30 Uhr öffnete und ich nur ungefähr 40 Minuten Fahrzeit vor mir hatte, hatte ich auch heute keine Eile. Ich ging zum Frühstück und im Anschluss buchte ich mein Ticket online. Das schöne im Ausland ist ja, dass man, im Gegensatz zu Deutschland, keine Ausdrucke der Online-Tickets braucht. Die entsprechende Buchungsbestätigung oder das Online-Ticket genügen auf dem Handy – also lassen sich solche Sachen recht spontan ohne zusätzliche Hindernisse entscheiden und durchführen. Das erstaunt mich jedesmal wieder, wie rückständig wir in solchen Dingen wirklich sind.

Die Fahrt nach Vesileppis war durch den Regen etwas abenteuerlicher, als sonst. Vorallem, da an den unmöglichsten Stellen ein derartiger Platzregen durchzog, der einen fast zum Halten zwang. Glücklicherweise waren das immer nur sehr kurze Episoden und die meiste Zeit war es eben halt regnerisch, aber auch nicht mehr.
In Vesileppis angekommen hatte ich aber noch gut 20 Minuten Zeit, bis die Eishöhle öffnete. Also sah ich mich ein wenig in dem kleinen Muumin-Shop um. Leider hatten sie dort nur eine sehr begrenzte Auswahl, die sich vornehmlich auf Taschen und Geschirr bezog. Nicht´s, was für mich von großem Interesse war. Zumal ich eigentlich nach den Kunststoff-Kuksia Ausschau hielt, die ich leider – seit ich in Tornio war – nicht mehr bekommen habe. Ich hatte nämlich entschieden, etwaige Andenken-Käufe auf kurz vor der Abreise zu verlegen. Aber gut, dann schau ich eben am Flughafen nochmal. Dort soll es ja noch zwei Muumin-Shops geben.
Kurz vor 11.30 Uhr habe ich mein Online-Ticket in einen hübschen Aufkleber tauschen können, der die offizielle Eintrittskarte war. Dann ging es in den Aufzug, der einen in die Eishöhle bringt. Den falschen kann man hier definitiv nicht erwischen, da dieser bereits wie der Weg in die Eislandschaft dekoriert war – und auch genauso kalt. Im Inneren pfiff der eisige Wind und bereitete einen schon auf das vor, was einen erwartet: -3°C
Wer sich etwas zu luftig angezogen hat – immerhin haben wir tagsüber noch um die 20 bis 24 Grad draußen – kann sich im Vorraum warme Overralls, Jacken, Mütze, Schal und/oder Handschuhe leihen, bevor es in´s eisige Zauberland geht.

Kaum tritt man durch die Tür, steht man mitten im Winter. Alles voller Schnee und Eis, und fantastisch ausgeleuchtet. Ich bin an diesem Tag die Erste – und auch tatsächlich während meines ganzen Besuches die Einzige – die durch die Winterlandschaft wandert. Ich hatte alles für mich und konnte in Ruhe die Geschichten lesen und die Szenen und Figuren genau betrachten. Wild war die erzählte Geschichte allemal: Mitten im Winter tauchen Dschungeltiere im Muumintal auf – aber warum und wo kommen sie her?!
Dieses Rätsel gilt es an den verschiedenen Stationen zu lösen. Neben dieser Geschichte, gibt es aber auch ganz unabhängig weitere Szenen aus den bekannten Geschichten. Alle liebevoll und detailgetreu aus dem Eis geschlagen. Man kann durch Eistunnel krabbeln (oder laufen, wenn man zum sehr jungen Publikum gehört), den Leuchtturm erobern oder das Labyrinth durchstreifen.
Hat man das Rätsel um die Dschungeltiere im Muumintal gelöst, muss man aber noch nicht gehen. Immerhin kann man jetzt ausgiebig die Eisrutschen, das Schlittenkarussell oder die Schneebahn nutzen. Für die Eisrutschen gibt´s „Bobbersrutscher“ – auf Hochdeutsch heißen die wahrscheinlich Poporutscher – und für die Schneebahn große Reifen für den Downhill. Das Schlittenkarussell konnte ich leider nicht ausprobieren – dafür hätte ich einen Anschubser gebraucht… Dafür waren aber die Eisrutschen und die Schneebahn großartig. Die Beschleunigung ist echt nicht ohne und auf der Schneebahn dachte ich bei einigen Fahrten ernsthaft, dass es mich aus der Bahn wirft. Aber die Bahnpfleger wissen, was sie tun und die Begrenzungswälle waren immer hoch genug, um rechtzeitig zurückzurutschen.

Am frühen Nachmittag trat ich den Rückweg an. Der Regen schauerte immernoch so unberechenbar, wie einige Stunden zuvor. Aber das war nicht weiter tragisch. Für den Nachmittag selbst wollte ich meinen Spa-Besuch wahrnehmen im Järvisydän.

Da ich auf meinem Rückweg nochmal nach Rantasalmi wollte zum Tanken und Pfanddosen abgeben, hatte ich diese morgens schon mit eingepackt. Für die restlichen Tage hatte ich keine goßen Ausflüge mehr geplant. Zudem wollte ich nun doch das Tavern´s Fire Menü ausprobieren (dieses wurde als preislich deutlich zu teuer bewertet) und auch die Weinprobe noch buchen. Zeitlich war das auch ganz gut. So musste ich in Rantasalmi nichts mehr einkaufen – für Freitagmittag hatte ich mir den Maiden´s Lunch vorgenommen. Preislich hatte ich das Gefühl, damit besser beraten zu sein, als etwas im Hotel-Bistro zu bestellen.

So weit, so gut. Ich packte meine Schwimmsachen ein und lief runter ins Spa. Im Spa erhält jeder Hotelgast vor Ort ein Handtuch und muss keines mitbringen. Offiziell dauert eine Nutzungseinheit 2 Stunden – was ich schon ziemlich kurz finde für einen sogenannten Tagespreis von 32,50€! Ich hoffte also, dass hier richtig gut was geboten wurde, um die Zeit perfekt nutzen zu können.
Man muss aber an dieser Stelle auch sagen, wenn es nicht übermäßig voll ist – und man wahrscheinlich eben zu den Hotelgästen gehört – dass einem keiner hinterherläuft und auf die 2 Stunden pocht.
Die Anlage selbst ist zwar wirklich sehr schön gestaltet – aber extrem klein, wenn man an die Größe des Resorts denkt. Der Pool war so niedrig, dass maximal ein Kleinkind überhaupt drin schwimmen könnte. Effektiv steht man hier nur rum. Und wenn auch noch Pärchen anwesend sind, steht man alleine im Pool zwischen Pärchen rum. Das ist schon ziemlich schräg. Die Massagedüsen sind natürlich auch irgendwie immer dauerbesetzt. Vier von sechs Saunen würde ich nicht als Sauna bezeichnen, eher als Wämebereiche. Zwei Saunen waren ordentliche Saunen – allerdings grundsätzlich alle bis auf eine wieder extrem klein. Bis auf die große echte Sauna, haben überall nur maximal vier Personen Platz.
Von der Salzinhalation in den Salzräumen merkt man nichts. Aber das verwundert mich nicht: bis auf sehr dünne Schichten Salz die lediglich an Wandteilen aufgetragen sind, ist hier auch nichts, was den Salzgehalt rechtschaffend in der Luft erhöhne würde.
Positiv überrascht war ich davon, dass man im winzigen Barbereich Nüsse, Obst, Tee und mit früchten aromatisiertes Wasser ohne zusätzliche Kosten angeboten bekommt. Im Umkehrschluss muss ich aber auch sagen, dass es das mindeste ist, was man für den heftigen Eintrittspreis auch hätte erwarten können.

Aufgrund der Gegebenheiten war ich in unter zwei Stunden auch wieder aus dem Spa draußen. Obowhl verhältnismäßig wenig los war, war es eigentlich schon fast wieder zu voll und hat mir auch keinerlei Spaß oder Erholung gebracht. Ich war zugegebenermaßen froh, wieder in meiner Suite zu sein und meinen privaten Whirlpool nutzen zu können, bis meine private Sauna aufgeheizt war und ich dort meine Saunagänge nach meinen Wünschen machen konnte.

Leave a Reply