Levon ja nautinnon päivä

Heute machte ich einfach mal nix. Zumindest nichts, das ich irgendwie geplant hätte. Okay, außer die Weinprobe am Abend und das anschließende Tavern´s Fire Dinner.
Aber bis dahin nutzte ich die Zeit zum Lesen meines Buches, Finnisch üben, Blog schreiben und wie immer: Entspannung im Whirlpool und in der Sauna.

Die Weinprobe startete um 17.15 Uhr und dauerte auch ziemlich genau eine halbe Stunde. Zur Verkostung selbst gab es Weine vom Gut Valamo (ich versuche sie hier nochmal zusammenzubringen): einen Perlwein, Sininen, Ruusu und Valo.
Das Interessanteste hier ist natürlich, dass in Finnland nur Beerenweine zu finden sind. Bevor jetzt jeder überrascht ist: es ist vollkommen logisch. Hier wachsen die Beeren überall zu Hauf und hat irgendjemand schonmal gehört, dass Weintrauben in Finnland wachsen?
Eine weitere besonderheit ist, dass diese Weine alle Tannin-frei sind. Wer hiermit also normalerweise Probleme hat und deshalb auf Wein verzichtet, kann es also mal mit einem finnischen Beerenwein versuchen.
Zu den Weinen gab es verschiedene Käsesorten, Cracker und etwas weiße Schokolade. Natürlich gab es auch Informationen zu den Weinen, dem Kloster Uusi Valamo selbst und auch geschichtliche Hintergründe. Und auch sehr interessant: Ungefähr die Hälfte des exportierten Weins von Valamo geht nach Deutschland und ist in der Regel der Glögi, den man auf dem Weihnachtsmarkt bekommt. Haltet also mal Ausschau, ob euch zufällig finnischer Glögi auf dem heimischen Weihnachtsmarkt angeboten wird. Den solltet ihr auf jedenfall probieren!
Insgesamt fand ich die Weinprobe wirklich gelungen und auch preislich angemessen.

Direkt im Anschluss – die Weinprobe dauerte ziemlich genau 30 Minuten – hatte ich meinen Tisch für das Tavern´s Fire Dinner reserviert. Nachdem mir der Wein so gut geschmeckt hatte, hatte ich mich doch spontan dazu entschieden, dass Getränkepaket zum Essen dazuzubuchen. Und hier kann ich schonmal spoilern: Das Getränkepaket ist preislich angemessen, das Menü leider nicht.
Obwohl insgesamt das Menü gut geschmeckt hat, war es eben leider nur gut. Als Vorspeise gabe es eine Pilzsuppe mit Brot und gesalzener Butter. Die Hauptspeise konnte man wählen – entweder gegrillter Fisch mit Sandorn-Butter-Wein-Soße oder Rinderfilet mit Meerrettichsoße oder Risotto mit Tofu und karamellisiertem Gemüse. Zu allen drei Gerichten gab es Kartoffeln. Ich entschied mich für das Rinderfilet. Die Nachspeise war eine dunkle Schokoladenmousse mit zwei Beeren und einem essbaren Blümchen drauf.
Alles wurde in einer sehr übersichtlichen Menge serviert und offenbar von einem Koch zubereitet, der zwar weiß, wie es schmecken muss, aber leider nicht weiß, wie man Geschmackserlebnisse kreeiert.
Vorallem, wenn ich daran denke, wie hervorragend das Essen in der Woche zuvor zubereitet und dargeboten wurde, war meine Enttäuschung – trotz der Tatsache, dass ich bereits gelesen hatte, dass es zwar gut ist, aber eben nicht dem Preis-/Leistungsverhältnis entspricht – wirklich groß.
Ich war zwar satt. Dies lag aber vorallem auch daran, dass ich ja schon die paar Stückchen Käse bei der Weinprobe hatte und man mit dem gebuchten Getränkepaket – zu den beinhalteten Weinen (die Bedienung kam sogar noch mit den Gläsern durcheinander und schenkte mir den Rotwein in das Weißweinglas, in dem zuvor noch der Weißwein war…), Aperitiv und Dessertdrink – soviel Kaffe/Tee/Softdrinks trinken konnte, wie man wollte. Mein Magen war also vorallem mit Getränken gefüllt. Mit dieser Erkenntnis zeichnete ich meine Restaurant-Rechnung ab und machte mich auf den Rückweg in meine Suite.

Da ich aber nach einige Gläsern Wein ein bisschen Bewegung noch nötig hatte, lief ich einen Umweg um das Safarihaus. Und man mag es nicht glauben – ich entdeckte einen Aussichtsturm (den ich heute natürlich nicht mehr erklommen habe) und eine Wegekarte mit Wander- und Radwegen rund um Järvisydän! Warum hat man diese Karte nicht direkt an der Rezeption sondern an einer Weggabelung auf der anderen Seite des Berges bei einer Gruppenunterkunft (oder Seminarhaus, ich weiß es nicht wirklich…)?!
Ich machte also ein Foto von dieser Karte und lief einen relativ direkten Weg zu meiner Suite. Morgen muss ich diese Umgebung noch genauer erkunden. Immerhin wunderte ich mich schon die ganze Woche, warum ich hierzu noch nirgends was gefunden hatte…

Den restlichen Abend verbrachte ich vorallem mit finnischem Fernsehen. Dieses ist aber überraschend interessant. Ich habe noch nie soviele Filme gesehen, von denen ich noch nie etwas gehört habe, obwohl es Filme mit den bekanntesten Schauspielern waren (Legend of Tarzan, Contraband, …).

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