Nacht in St. Petersburg und die komischen Dinge, die ich auf Reisen erlebe

Der Tag war nochmal anstrengend, aber wirklich gut! Natürlich wieder mit ganz viel Pomp. Und echt vielen asiatischen Touristen. Gut, dass gerade Nebensaison ist. Für den Sommer möchte ich mir das nicht gerade ausmalen! Soweit ist ja alles relativ angenehm, aber sobald irgendjemand „Highlight“, „Special“ oder „Unique“ ruft, rennt der ganze Haufen los, dich selbst dabei um und drängt sich in einer riesigen Traube um das „Highlight“, dass sonst niemand mehr eine Chance hat, auch nur im entferntesten dorthin zu kommen oder was zu sehen. Im Peterhof ging das ja so gerade noch. Vorallem, weil fotografieren dort in den Räumlichkeiten verboten ist und ab einem gewissen Zeitpunkt konnte man ihnen im Park mit den mehreren 100 Fontänen aus dem Weg gehen. Im Anschluss ging es aber in die Eremitage. Noch mehr Pomp und noch mehr asiatische Touristen. Dort ging der Kampf um die besten Bilder erst richtig los. Dort ist Fotografieren erlaubt und die Räume sind so hoch, dass auch sämtliches Gebrüll widerhallt. Man konnte sie schon meilenweit hören – hat aber manchmal auch nichts genutzt. Wie eine Herde wildgewordener Mini-Büffel schubsen sie einfach alles über den Haufen. Ich hab’s in Island schon gesagt: „Beware of the (asian) Tourists!“ Ich hab in St. Petersburg nichts erschreckendes gefunden. Nur asiatische Touristen. Ach halt. Eines doch noch: Housekeeper im Hotel. Aber vorab sollte noch erwähnt werden, dass die Eremitage gigantisch ist und JEDER – egal, ob er sich für Museen interessiert oder nicht – trotzdem einmal dort gewesen sein sollte. Schlicht und ergreifend das Gebäude selbst ist unglaublich beeindruckend!
Zurück im Hotel also der zweite erschreckende Punkt auf meiner Reise. Ich komme in mein Zimmer zurück, war soweit alles gut. Bis ich ins Bad kam und feststellen musste, dass meine Sachen, die ich nicht zurück in meinen Kulturbeutel geräumt hatte, umeinander flogen und auch benutzt wurden… Zuerst dacht ich ja, dass man damit nur nicht sonderlich sorgfältig umgegangen war. Aber ich hab ganz eindeutig keine schwarzen Haare!
Nunja… Ich erstmal alles in die Tonne gehauen, meinen Kram gepackt und bin losgezogen – Abendessen und schauen, ob ich noch Ersatz auftreiben kann. Zuerst hab ich mich geärgert, dass ich meinen Stadtplan vergessen hab, damit ich nochmal rüber in die Altstadt kann. Andererseits wars aber auch gut so, dass ich dann mehr oder weniger direkt zurück ins Hotel bin. Hab die ganze Zeit drüber nachgedacht, dass ich das ja vielleicht noch melden müsste. Nachdem ich im Hotel auf Nicole ubd Craig getroffen bin, gings auch ganz einfach. Kurz nachdem es gemeldet war, kam auch schon einer der Hotelmanager und hat versprochen, dass er innerhalb einer Stunde weiß, wer im Zimmer war, außer mir. Dem war auch so. Knapp 40 Minuten später stand er vor meinem Zimmer und erklärte, dass es nur das Reinigungspersonal gewesen sein kann. Ob irgendwas fehlen würde, oder ob die Benutzung das einzige Übel war. Es war das einzige, alles andere war weggesperrt oder hatte ich dabei. Und dann kam ja noch das, was ich eigentlich nicht erwartet hätte: Man hat hier kein eigenes Reinigungspersonal – die Reinigung ist fremd vergeben! Jedenfalls gibt es morgen um 9 Uhr ein Meeting mit der betreffenden Person und dem Vorgesetzten. Um diese Zeit schipper ich noch schnell durch die Kanäle, bevor ich mich von St. Petersburg verabschieden muss.

Ungefähr 15 Minuten, nachdem der Hotelmanager gegangen war, klopfte es erneut an der Tür:

Und um hier Missverständnisse zu vermeiden: Das Hotel selbst ist sehr gut! Bisher gab es nichts zu beanstanden! Nur… diese eine doofe Sache… Aber nachdem mir sowas vorher noch nie passiert ist, rechne ich das einer Ausnahme zu.

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