Botswana XIV: We need chicken, einfach mal treiben lassen und freundlich geht anders
Inzwischen sind wir also wieder unterwegs; über die Transitstraße zum anderen Gate – ein kurzer Zwischenstop zum Einkaufen und Grillhühnchen essen (wir hatten alle schrecklichen Appetit auf Grillhähnchen und als hätte das Universum uns gehört, gab es direkt auf dem Weg ein Diner für Grillhähnchen „Nando´s“ <3 ) in Kasane – auf dem Weg nach Senyati.
In Senyati erwartet uns ein recht tiefsandiges Gelände, mit buchbaren Wohnhütten, einem Pool, Campsites mit eigener Sanitärhütte und einer Abspül-/Waschmöglichkeit, ein kleiner Souveniershop in der Anmeldung, eine Bar und – das Highlight: ein künstlich angelegtes Wasserloch mit einem Elefantenfotobunker! Dieser Bunker ist von der Bar aus begehbar und zieht sich unterirdisch fast bis ganz zur Wasserstelle, sodass man praktisch direkt vor den – hauptsächlich – Elefanten steht und diese aus nächster Nähe beobachten kann. (Es kommen durchaus auch Paviane, Zebras oder Antilopen vorbei, aber vornehmlich sind es Elefanten.)
Nach unserer Ankunft, haben wir erstmal versucht, uns so aufzubauen, dass wir unsere Buschcamper halbwegs gerade gestellt bekamen, sowie unsere Sitzgruppe für später. Unser Stellplatz war Nummer 1 – also direkt mit Durchblick durch die Bar mit ein wenig Sicht auf die Wasserstelle. Kaum waren wir damit fertig, sind wir natürlich erstmal losgezogen, um die Anlage zu erkunden und uns letztlich erstmal auf das Sofer in der Frontrow der Bar zum Wasserloch zu flaggen.
Der Blick war großartig, da tatsächlich innerhalb kürzester Zeit einige Tiere zum Wasser kamen. Irgendwann dann auch eine Herde Elefanten, die auch bereits die Sache mit dem Wassersprudler raushatten und damit nur Blödsinn trieben (Fuß draufstellen, das Wasser stauen lassen und dann richtig mit Schwung überquellen lassen – das fanden natürlich vorallem die kleinen Dumbos richtig gut!
An diesem Tag bleiben wir im Camp und genießen die Aussicht auf die Tiere. Wir gehen nur kurz zum Abendessen zurück zum Stellplatz – diesmal gibt es Nudeln mit Soße á la Chili con Carne. Direkt nach dem Spülen begeben wir uns mit unseren Sundownern zurück zum Wasserloch.
Gut, nicht ganz. Ich bin nochmal kurz in die Anmeldung gegangen, da wir noch klären wollten, ob man uns übermorgen einen Transfer von Kasane aus zur Grenze nach Zimbabwe organisieren könnte. Die nette Dame meinte, das wäre kein Problem, es genügt, wenn wir ihr morgen Abend Bescheid geben, wann wir übermorgen abreisen – der Transfer würde uns ungefähr 350 Pula kosten. Der Preis war natürlich super, unser Weiterkommen nach Abgabe unserer Buschcamper gesichtert.
Jetzt aber genossen wir den restlichen Abend und meldeten uns noch kurz Zuhause, dass alles in Ordnung ist (in der Bar gab es von 17 bis 21 Uhr W-LAN – mehr oder weniger zumindest).
Nachdem wir für den nächsten Tag unseren letzten großen Ausflug in Botswana geplant hatten, krochen wir nicht allzu spät in die Zelte.
Als letzten Game Drive unserer „Self-Drive-Safari“ haben wir für elf Stunden ein Boot für einen Water-Game-Drive auf dem Chobe gechartert. Treffpunkt ist um 6.30 Uhr an der Chobe Safari Lodge in Kasane. Um an den Anleger zu kommen, mussten wir quer durch das offen gebaute Restaurant der Lodge laufen – diese war wirklich beeindruckend! (Genauso wie die Toiletten…)
Am Anleger wartete bereits unser Kapitän. Wir steigen ein … und genießen.
Der Tag auf dem Wasser war fantastisch! Neben Elefanten, Hippos, Wasserbüffeln und Krokodilen, haben wir auch Warane, verschiedene Wasservögel, Bee Eater und Weißkopfadler gesehen. Das lässt sich hier garnicht alles aufzählen, aber laut unseres Kapitäns waren die Sichtungen großartig – für uns aber waren sie in jedem Fall großartig, ob jetzt übermäßig oder nicht… Wir hatten auch richtig Glück, dass wir tagsüber praktisch den Chobe für uns alleine hatten. Zum Abend hin kamen dann viele sehr viele Foto-Boote mit installierten Stativen für die Profi-Kameras.
Unsere Mittagspause haben wir an einem flachen Stück Ufer gemacht, unsere Pipi-Pause wieder am Serondol Picknick Point eingelegt. Unsere „Freunde“, die Äffchen, waren natürlich auch wieder da. Ein paar französische Touristen waren gerade angekommen, als wir zurück auf´s Boot wollten. Diese hatten es natürlich wieder fertig gebracht, die Äffchen zu füttern. Unser Kapitän hat die Franzosen direkt zusammengestaucht – berechtigter Weise. Vorallem, ist natürlich genau das passiert, was zu erwarten ist, wenn die Tiere die Scheu vor dem Menschen verlieren: Die Äffchen sind durch die offenen Fenster in das Auto geklettert und haben nach Essbarem gesucht – davon waren die Touristen dann auch wieder nicht begeistert.
Daraufhin sind die Meerkatzen zu uns auf´s Boot geklettert. Unser Bootsführer ist ihnen direkt hinterher und hat sie verscheucht. Aber – wie sich dann herausstellte, als wir zurück auf´s Boot stiegen – hat ein Affe vor Schreck auf´s Deck ein „Ei gelegt“. Das hat gestunken! Aber unser Kapitän war hervorragend ausgestattet und hat den Unrat – typisch afrikanisch – beseitigt…
Auf unserer Tour kamen wir auch an einer, auf der Namibia-Seite des Chobe, neu gebauten Lodge vorbei, die eigentlich – während der Trockenzeit – normal erreichbar ist und während der Regenzeit per Boot. Allerdings hat man offenbar den Wasserstand des Chobe zur Regenzeit etwas falsch berechnet und somit standen sämtliche Chalets unter Wasser.
Unseren Sundowner haben wir dann mit einem traumhaften Blick Richtung Namibia auf dem Chobe genossen, bevor uns unser Bootsführer wieder zurück nach Kasane brachte. Er war inzwischen sichtlich erledigt, da so lange Bootstouren eher unüblich sind – wir waren elf Stunden auf dem Wasser, in der Regel werden längstens drei Stunden gebucht.
Bevor wir zurück nach Senyati fahren, nutzen wir fix nochmal die Toiletten in der Chobe Safari Lodge (Die waren auch der Hammer!).
In Senyati angekommen gingen Jenny und ich erstmal ins Büro um unseren Transfer für den nächsten Morgen entgültig fix zu machen. Allerdings trafen wir heute nicht auf die nette Dame vom Vortag, sondern auf … Lulu … die aktuelle Geschäftsführerin. Und diese Dame hat leider überhaupt kein Gespür für Service und Kundenfreundlichkeit. Nachdem wir ihr mitgeteilt hatten, dass wir gerne den angebotenen Transfer nun mit der Uhrzeit festmachen wollten, wurden wir von ihr nur überaus unfreundlich und schräg von der Seite angemacht, warum wir nicht einfach mit der regulären Gruppe um 5.30 Uhr nach Victoria Falls fahren. Wir sollten doch einfach die Autos hier stehen lassen und irgendeiner wird die schon abholen. Und überhaupt könnte man hier nicht für jeden dahergelaufenen Kunden lauter Einzelfahrten organisieren. Wenn wir sowas wollen, müssten wir das schon selbst erledigen. Unser Hinweis, dass wir das tun würden, wenn wir die Möglichkeit hätten sofern das Internet zu üblichen Zeiten oder überhaupt funktionieren würde, wurden wir nur pampig angemacht, wenn uns Internet so wichtig ist, warum wir überhaupt dann hier gebucht hätten. Unser Fazit für Senyati: So schön wie die Lage ist, so miserabel ist der Service der Geschäftsführung. Wir werden jedenfalls dort nicht wieder buchen, solange Lulu dort die Leitung inne hat.
Daraufhin gingen wir erstmal zurück zu unserem Platz, aßen zu Abend und setzten uns noch eine Weile ans Wasserloch und beobachteten die Elefanten.