Botswana XII: „Braucht noch jemand einen Spaten?“, in der Ruhe liegt die Kraft und war da was am Feuer?!

Mit dem beruhigenden Wissen, dass wir am nächsten Morgen keine anstregende Strecke vor uns haben, schlafen wir erstmal aus. Das brauchen wir auch.
Bis wir aufstehen, sind praktisch alle anderen Gruppen bereits abgereist und wir hatten die Campsite so gut wie für uns alleine.
Andi verschwindet erstmal mit dem Spaten und ich wollte die Sachen für das Frühstück vorbereiten. Das ging schneller, als gedacht. Nach dem Theater am Vortag, haben wir nicht mehr abgespült und nur alles hinten in die Spülwanne gepackt und ins Auto gestellt. Das ganze Zeug kam mir dann mit Schwung entgegen, als ich die „Küchenklappe“ öffnete und verteilte sich gleichmäßig vor dem Heck. Jennys Knoblauchpresse wurde dadurch leider in Mitleidenschaft gezogen und eine Schüssel erlag dem Schwung des darauffallenden Restgeschirrs; meine Laune sank erstmal wieder um einige Prozentpunkte. So wurde der Abwasch erstmal sehr schweigsam erledigt.
Ein einziger Satz von Andi sollte in Kürze aber die bleischwere Stimmung heben: „Braucht noch jemand einen Spaten??“ schallmeite es uns gutgelaunt entgegen. „Einmal in den Busch am Morgen vertreibt Kummer und Sorgen!“
Damit war die gute Laune wieder hergestellt und die weiteren Einzelheiten des folgenden Gesprächs werde ich an dieser Stelle aussparen – ihr müsst ja nicht alles wissen smiley


Nach dem Frühstück sind wir ziemlich gut vorangekommen und die 40 km bis Khwai Wet haben wir bis kurz vor Mittag hinter uns gebracht.
Wir schlagen heute unsere Zelte im Dizhana Camp in Mababe auf – direkt am Khwai. Dort gibt es allerdings lediglich einen kleinen Loop, den wir später noch fahren wollen. Aber zuerst aklimatisieren wir uns und räumen wahlweise ein bisschen in den Autos auf, lesen oder schlafen. Platz haben wir diesmal ja genug. Es gibt sogar zwei Duschen, zwei Toiletten und alles mit fließendem Wasser!


Im Laufe des Nachmittags drehen wir ein paar Runden durch die Gegend, in der Hoffnung, ein paar Tiere zu sehen. Allerdings ist hier nicht unbedingt die perfekte Gegend für einen Game Drive und im Großen und Ganzen sehen wir auch nur einige Impalas und Perlhühner. Direkt am Khwai gibt es ein paar Hippos.

Ich wollte dann eigentlich noch duschen, allerdings hat sich dann rausgestellt, dass ab ungefähr 22 Uhr die Wasserpumpen abgestellt werden und man dann doch wieder auf die mitgeführten Campingduschbeutel umsteigen muss. Andi und Flo waren dann so nett, und haben mir die Dusche dann am Dachbalken befestigt – und dann haben wir doch direkt noch einen Voyeur entdeckt…


Zum Abendessen machen die Jungs wieder leckers Brot und Pizza im Feuer.


Auch am nächsten Tag versuchen wir wieder unser Glück, eine schöne Tierbeobachtungsgegend zu finden. Aber offenbar ist das hier eher der Ort zum Entspannen. Und das haben wir auch für den Rest des Tages getan. Schlafen, Lesen, Waschen und Dateien sichern.
Wobei wir auf einem der Videos eine interessante Entdeckung gemacht haben. Wir haben ja fast jede Nacht unsere beiden Wildkameras aufgehangen, weil wir wissen wollten, was sich so tut, wenn wir schlafen. Und tatsächlich: direkt in der ersten Nacht in 3rd-Bridge ist eine Hyäne durch unser Camp gestreift! Das war das erste Mal, dass wir auf der ganzen Reise eine „zu Gesicht bekommen“ hatten – bisher hatten wir sie ja immer nur gehört.


Nachmittags brachen wir dann nochmal zu einem kurzen Streifzug an den Khwai auf und fanden einige Wasserböcke.
Den Tag selbst beschlossen wir dann mit einem wunderbaren Dinner: 300g feinstes Rumpsteak, Maiskolben, Avocado-Creme, Salat, Kartoffeln und ein fruchtiges Glas Wein!


Tjaaa… und dann war die Aufregung groß! Wir saßen gemütlich beim Essen zusammen, als wir plötzlich einen Schatten an uns vorbeihuschen sehen. Alles dreht sich Richtung Feuer und da tippelt doch tatsächlich eine Hyäne an uns vorbei!
Sie fühlte sich derart ertappt, dass sie direkt Fersengeld gab und in Richtung der anderen Camps verschwand…

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