Botswana VIIII: Der Tiefpunkt,ein spontanes Treffen und unerwarteter Besuch
Nach dieser nicht allzu ruhigen Nacht, wollten wir dennoch einen kurzen morgendlichen Game Drive machen. Also fahren Flo, Jenny und ich ein Stück vom Mbona Loop ab und beobachten einige Elefanten und noch mehr verliebte Warzenschweine.
Nachdem es Jenny aber immer schlechter ging und wir auch noch nicht gefrühstückt hatten, sind wir nach ca. einer Stunde wieder zurück im Camp gewesen. Dort ging es dann erstmal rapide bergab. Jenny´s Kreislauf war völlig im Eimer, Flo konnte sich auch kaum noch auf den Beinen halten – sein Kreislauf ist dem Jenny´s hinterher – und auch Andy war nicht wirklich fit. Also sind die Drei erstmal zurück in die Zelte gekrochen und haben erstmal versucht, wieder auf die Beine zu kommen. Wir mussten spätestens gegen Mittag auf die Piste und zurück zum South Camp.
Passend zum Rest des Tages verpassen wir aber natürlich die Abzweigung und landen direkt am Gate. Bevor wir aber nun ewig durch die Gegend gurken, wollte sich Flo nochmal genau den Weg erklären lassen und ging ins Office. Wir mussten also 4 km zurückfahren, dann treffen wir genau auf die Abzweigung.
Kaum hatten wir gedreht und sind einige 100 m gefahren, fährt Flo plötzlich etwas seltsam Richtung Gebüsch und hält an…Bis mein Blick auf die Straße fällt und Jenny durch den Funker „Leo-Junges!!!“ vermeldet! Hab ich mich gefreut wie ein Honigkuchenpferdchen!!! Einen Leoparden hatte ich noch nicht in freier Wildbahn gesehen und auch die Tage davor hieß es schon, dass man seit Monaten keinen mehr zu Gesicht bekommen hatte. Und da saß er nun. Mitten auf der Straße und guckt uns an, als wollte er sagen: „Da seid ihr ja endlich!“
Ein junger Bub, ca. 2 Jahre alt und seinem Alter entsprechend verspielt. Jedes Blatt war furchtbar interessant, dass sich bewegt hat. Und da die meisten Blätter auf einem Baum zu finden sind, ist er erstmal auf einen nach oben geklettert. Wir sind ihm vorsichtig gefolgt und haben ihn eine ganze Weile beobachten können – oder er uns. Vermutlich beruhte das auf Gegenseitigkeit.
Wie das aber bei diesen Jungspunden so ist, verlieren sie an dem gerade noch aktuellen Lieblingsobjekt doch irgendwann die Lust und ziehen von dannen. Also machten wir uns auch wieder auf den Weg, um noch rechtzeitig ins Camp zu finden. Auf halber Strecke wurden wir doch glatt noch Zeugen einer „Kneipenschlägerei“ – glücklicherweise aber nur von der anderen Uferseite aus!
Mutmaßlich fühlten sich die beiden aber ertappt, da die Auseinandersetzung dann doch recht schnell beendet war und jeder seiner Wege ging.
Ohne weitere Zwischenfälle – und sogar auf direktem Weg – kamen wir dann doch noch im South Camp an und haben uns auf Platz 1 (wo auch sonst…), etwas abseits von den anderen, niedergelassen. Da wir dann doch alle ziemlich erledigt waren, gab´s nur ein schnelles Abendessen aus Thunfisch, Toast und Keksen. Als wir gerade unsere Reste und Geschirr im Auto verstauen wollten, huscht plötzlich etwas aus dem Gebüsch an uns vorbei… Bleibt kurz stehen… Wir versuchen mit unseren Kopflampen etwas zu erkennen und erblicken tatsächlich einen Honigdachs! Wer hätte das gedacht?! Und sogar ein ziemlich großer! Offenbar hat er gedacht, er kann bei uns irgendwas zum Futtern abgreifen. Aber wir waren schneller mit dem Aufräumen und mussten uns auch ziemlich beherrschen, ihm nicht einfach blind hinterher zu laufen, da die Kerlchen ja doch nicht ganz ungefährlich sind mit ihren spitzen und scharfen Zähnen. Wer „Die Götter müssen verrückt sein“ gesehen hat, weiß, was ich meine.
Leider war der Dachs aber auch sehr schnell und wir haben es leider nicht geschafft, ein brauchbares Bild von ihm zu schießen. Schade.
Nach diesem letzten Highlight es Tages, sind wir aber dann doch zügig in die Schlafsäcke gekrochen. Immerhin wollten wir am nächsten Tag einerseits zurück nach Third Bridge und andererseits vorher noch zu den Black Pools. Und ein bisschen Erholung brauchten wir auch – diesmal vorallem Flo.