1000 Wege führen nach Užpis
Das beste an Hotels: Pünktlich um 7 beim Frühstück im Restaurant sein und in aller Ruhe die anderen Gäste beobachten. Und frühstücken natürlich.
Essen kann man hier im Allgemeinen ganz hervorragend. Um es kurz einzuwerfen – gestern gab es ganz köstlichen gegrillten Fisch mit Tomatensalat,frischem Brot und ähm Cider. Typisch Litauisch Die interessierten Blicke auf die fremden Teller meiner Reisekollegin und mir haben einen Schotten und einen Iren neben uns dazu genötigt, uns den Chocolate Cheescake zu probieren… Wir konnten uns gerade noch zurückhalten…
Aber zurück zu heute.
Um 9 Uhr startete die Stadtführung – und endlich wusste ich auch, was ich gestern schon gesehen hatte. Wenn man sich auskennt, sind die Wege kurz. (Die Litauer müssen dringend an ihren Straßenkarten arbeiten!)
Zusammenfassend lässt sich sagen: Vilnius besteht zu 80% aus Kirchen. Aber (fast) alle wunderschön! Selbst die Universität verfügt über eine eigene.
Nachmittags ging es nach Trakai. Ein wunderschönes Örtchen, in dem im 14 Jahrhundert eigentlich nur Karäer lebten, die Großfürst Vytautas von einem Feldzug mitbrachte. Diese sollten die Wasserburg Trakai beschützen. Die Burg wurde zu Sowjet – Zeiten neu aufgebaut.
Um 17.30 Uhr waren wir zurück im Hotel. Nach einer kurzen Verschnaufpause bin ich dann mit meiner Reisekollegin wieder losgezogen, um in Vilnius etwas essbares zu finden. Das Künstlerviertel Užpis war das Ziel. Bis wir allerdings dort ankamen, haben wir noch andere Ecken entdeckt: Hinter der St. Anna und Bernhardin Kirche liegt ein wunderschöner Park. Dort konnten wir nicht an diesem zauberhaften Karussell á la Mary Poppins vorbeigehen, ohne eine Runde damit zu drehen.
Kaum abgestiegen von unseren Pferden, hörten wir Musik im Park. Den Klängen gefolgt, fanden wir einen Platz mit einem beleuchteten Springbrunnen – der zur Musik tanzte.
Nur unsere inzwischen knurrenden Mägen haben uns weitergetrieben. Und der Umstand, dass wir zwei Tage lang immer am Künstlerviertel vorbeigerannt sind und es endlich finden wollten…
Allerdings haben wir es diesmal tatsächlich geschafft! Wir fanden die Künstlerakademie (eine Studentin saß gerade noch am Webstuhl und hat ein BILD GEWEBT!), dort ein paar Stufen links nach oben dran vorbei und dann standen wir endlich mitten drin. Wir haben auch relativ schnell gefunden, was wir im zweiten Punkt suchten: Ein Lokal mit litauischer Küche. Kartoffelpfannkuchen mit Lachs und saurer Sahne… In Franken nennen wir sowas Baggers Sehr lecker! So gestärkt sind wir dann noch weitergegangen. Für unseren letzten Abend in Vilnius wollten wir nochmal irgendwo einen kleinen Absacker genießen. So schlenderten wir durch die Gassen. Bis wir schließlich merkten: Vom Rathaus nach Užpis sind es gerade einmal 5 Minuten zu Fuß. Wenn man durch die richtige Straße läuft…
Am Rathausplatz haben wir es uns dann nochmal gemütlich gemacht und ich hab noch ein paar litauische Spezialitäten zum probieren bestellt. Zum Glück aber nur 5, nach 7 hätte ich wohl heiraten und bleiben müssen…