Wenn die Knie zu dick sind und sich plötzlich das Hotel ändert…
bin ich mal wieder unterwegs. Morgens, halb 5 schnell den ganzen Kladderadatsch zusammenpacken, frühstücken und los. Um 10.10 Uhr geht der Flug nach Vilnius. Soweit alles Bestens, bis ich darüber nachdenke, dass diesmal mein Gepäck ungewöhnlich leicht ist. Zwei Möglichkeiten: entweder, ich hab‘ irgendwas vergessen oder ich hab‘ tatsächlich mal gut gepackt!
Nunja, selbst wenn ich was vergessen habe, nun lässt es sich nicht mehr ändern. Immerhin bin ich bereits auf der A3 Richtung Frankfurt.
In Frankfurt pünktlich um 8 angekommen, ging alles ungewöhnlich schnell. Ich hatte bereits gestern schon eingecheckt und musste heute nur noch mein Gepäck aufgeben. Es hat schon was, wenn einem Mal das Glück zuteil wird, dass man Business Class fliegen darf 😀
Keine unglaublich langen Schlangen am Schalter und auf dein Packerl kommt noch ein hübscher „priority“ Aufkleber (sonst kannte ich bestenfalls „heavy“…).
Kurz vor 9 bin ich dann mal zum security check. Kenn ich schon. Tasche wieder leer räumen, Schuhe ausziehen und ab in den Scanner. Ach nein, heute mal keine Schuhe ausziehen. Dafür sind jetzt meine Knie zu dick. Der Scanner behauptet, ich wäre Terminator und macht an 3 Stellen erstmal Markierungen, durch die er nix durchsieht. „Bitte setzen Sie sich hier hin. Was ist das?“ *die Dame deutet auf meine Knie* Ich nur leicht ungläubig „Meine Knie?!“… Die Dame von der Security zieht meine Hosenbeine hoch und stellt fest: Tatsächlich, dass sind Knie. „Ein bisschen knubbelig und schon zeigts der Scanner an!“ grinst sie mich an.
KNUBBELIG… Wo sind denn meine Knie KNUBBELIG!
Aber, durch ist durch und ich freu mich tierisch auf die Business Lounge! Wie oft kommt man schon in den Genuss von gratis WLAN, Getränke und ein zweites Frühstück?!
Großartig! Nur zu blöd, dass ich auf dem Hinweg feststellen musste, dass zum zweiten mal am Tag das Gate geändert wurde und ich von dort aus den halben Weg wieder zurück muss… Aber äußerst angenehm wars definitiv! Kein Gebrülle, kein Gewurschtel.
Aber wie es nunmal so sein muss, vergeht die Zeit ziemlich schnell und ich musste langsam los zum Gate. Hätte ich früher geahnt, dass wir erst mit zehn Minuten Verspätung zum Boarding kommen. Aber ist ja auch egal. Wir kamen ins Flugzeug und sind auch mit Verspätung los, aber dann hat der Pilot einfach mal ein bisschen Gas gegeben und am Ende waren es nur fünf Minuten Verspätung.
Der Flug selbst war zu anfangs ein wenig holprig, aber kaum hatten wir die Reisehöhe erreicht, wars ziemlich ruhig. Und dann gab’s mein drittes Frühstück des Tages. Diesmal sogar im Porzellan – Geschirr und hübsch angerichtet! Und dann spricht dich die Crew plötzlich mit deinem Namen und und du überlegst kurzfristig, ob du irgendwas ausgefressen hast. Ach nein. Du fliegst ja heute mal ausnahmsweise keine Holzklasse 😀 Was mich allerdings nicht davon abgebracht hat, die Kondensmilch beim öffnen mehr so Richtung Sitz zu verteilen, anstelle der Tasse. Gut, dass das Ledersitze waren. Das hätte wieder Eindruck gemacht.
Nach dem Essen bin ich nochmal weggenickt und als ich aufgewacht bin, hörte ich den Piloten schon sagen, dass wir in den Landeanflug auf Vilnius übergehen.
Mit nur fünf Minuten Verspätung sind wir tatsächlich gelandet – auf einem Rollfeld, von dem ich zuerst dachte, es wäre eine Dreckpiste, weil man zuerst nur das Grün äh Braun eines nicht bewachsenen Bodens gesehen hat (der schwer an einen schlecht gepflegten C-Platz erinnert hat).
Der Flughafen Vilnius ist klein. Dennoch war es anfangs etwas irritierend, da die Teilnehmer eines Weltkongresses direkt am Flugzeug abgeholt wurden und alle möglichen Wege verdeckt hatten. Aber es ging. Und dann gings auch relativ schnell mit dem Gepäck. So schnell, dass mein Abholservice noch garnicht da war.
Dann kam er aber doch und ich wunderte mich über die recht kurze Fahrt zum Hotel. Und überhaupt sah die Gegend anders aus, als ich es vorher im Internet gesehen hatte. Bis sich dann herausstellte, dass sich tatsächlich das Hotel geändert hat! Leicht überrascht stand ich also jetzt vor dem Conti, statt dem Radisson blu. Aber gut: Mein Zimmer war fertig und so bin ich also ins Conti eingecheckt.
Etwas alt dafür aber jetzt theoretisch direkt in der Altstadt.
Ich also direkt nach dem ersten Frischmachen wieder runter und einen Stadtplan geschnappt. Musste mich natürlich erstmal neu orientieren… Und hab dafür auch gut zwei Stunden gebraucht. Das erste Mal, dass ich nicht sofort klarkam mit dem Plan und den Straßen – minimal verwinkelt. Und dann direkt mitten im Stadtmarathon gelandet. So war ich jetzt praktisch überall und doch irgendwie nirgendwo, hab viel gesehen und doch kann ich im Moment eigentlich noch nichts benennen…
Aber morgen wird bestimmt alles besser 😀
Jetzt bin ich nur noch gespannt, wo ich noch zum Abendessen lande. Eigentlich wollte ich nicht unbedingt zum Asiaten, Griechen, Italiener, Franzosen… So ist’s kein Wunder, dass ich immer nachschauen muss, wo ich gerade bin: LITAUEN